Die Akustik der Probebühne stellte vor dem Umbau ein Problem dar: ursprünglich für Sprechtheaterproben in Verwendung, legte man keinen Wert auf Musikkompatibilität. Als der Proberaum auch Anforderungen für Musikstücke erfüllen sollte, wurde die Adaptierung der Akustik nötig. (Die Probebühne auf der Volksgartenseite bleibt fokussiert auf Sprechtheater.)
Der Raum wurde für Stimme und Klavier optimiert, aber auch Orchester in einer Besetzung bis zu 40 Personen können unter guten Bedingungen proben. Eine entscheidende Verbesserung des akustischen Designs resultiert aus der schrägen, hochabsorbierend Wand an der Stirnseite, genau bei der Dirigentenposition. Die Schräge, kombiniert mit einem hocheffizienten Breitbandabsorber, simuliert das Bühnenportal. So wie aus einer Saalöffnung wenig Schallenergie zurückkommt, weil sie in den Publikumsbereich strömt, reflektiert auch von dieser Stirnwand geringe Energie Richtung Orchester. Die an die Realität angenäherten Probebedingungen wurden von den Musikern ausgesprochen goutiert.
Die Vertikalen neben der geneigten Stirnwand sind als Stauraum ausgeführt, um nicht in Gebrauch befindliches Equipment unterzubringen. Die großen Segel an der Decke lenken die Schallenergie nicht nur gezielt um, sie üben auch eine Diffuserfunktion aus.
Der schwarze rundumlaufende Sockel, ein tonarchitektur-Markenzeichen, lässt den Raum leichter, schwebend erscheinen.
Projektpartner: Peter Brauneis
Fotos:
Hanna Haböck